Geschäftsführung von oose geändert
Heute, am 1.7.2010, beginnt für mich ein neuer wichtiger Abschnitt in meinem Berufsleben, auf den ich mich sehr gefreut habe und deswegen schreibe ich mal in eigener Sache.
Vor über 12 Jahren hatte ich die oose gegründet und aufgebaut. Seit vielen Jahren sind wir in relativ konstanter Größe und erfolgreich mit ca. 30 Mitarbeitern aktiv, was in einem so langen Zeitraum nur durch konstanten Wandel gelingt. So sind wir vor allem mit Schulungen zur UML und zum agilen PM gestartet, während wir heute neben Schulungen vielmehr auch im Bereich Coaching und Beratung und der Begleitung von Veränderungsprozessen aktiv sind – egal ob arbeitskultureller, methodischer und technischer Art.
Auch intern hat sich immer viel bewegt. Unsere Berater und Coaches sind seit jeher nur zu ca. 60% in Kundeneinsätzen unterwegs und investieren die übrige Arbeitszeit eigenverantwortlich und selbstbestimmt in die Entwicklung neuer Inhalte, Dienstleistungen o. Ä. Insgesamt verfügen wir also über einen relativ hohen Grad an Selbstorganisation und eher weniger zentraler Führung. Auch die Entwicklung unserer Unternehmensstrategie und Ziele ist davon sehr stark geprägt, wir haben uns mehr als einmal neu erfunden. Solche Eigenschaften haben auch geholfen, dass wir in diesem Jahr von der Uni St. Gallen im „Top-Job“-Unternehmensvergleich ausgezeichnet wurden.
Wahrscheinlich gerade wegen dieser stetigen Veränderungen habe ich mich in den letzten Jahren schmerzlicherweise immer mehr von der fachlich-inhaltlichen Arbeit entfernt und mich mehr der Steuerung und den Rahmenbedingungen des Unternehmens gewidmet. Um das wieder zu ändern, haben wir in den letzten 1 – 2 Jahren schrittweise intern einiges umgebaut.
Dazu gehört auch der Umbau der Geschäftsführung. Seit Jahresanfang habe ich mich sukzessive aus der Geschäftsführung zurückgezogen und nun ändert sich bei oose auch offiziell und formal die Geschäftsführung. Neben Christian Weiss und Björn Schneider wird jetzt auch Tim Weilkiens Geschäftführer und ich bin nur noch „normaler“ Mitarbeiter – ein so ganz gewöhnlicher Mitarbeiter natürlich nicht, denn zum einen bleibe ich noch Inhaber und Gesellschafter von oose und zum anderen bin ich wohl kaum führbar ;-)
In den letzten Wochen und Monaten habe ich deswegen so manche neue und nicht immer einfache Situation erlebt. So bekomme ich viele GF-relevante Informationen nicht mehr mit, muss mehr fremde Entscheidungen akzeptieren und verstehe auf einmal so manche Befindlichkeit oder Kritik eines Mitarbeiters viel besser, weil sich mein Blickwinkel verschoben hat.
Von anderen habe ich gehört, dass mein Schritt gar nicht so ungewöhnlich ist und es öfter vorkommen soll, dass ein Unternehmensgründer sich wieder in eine normale Aufgabe oder Funktion zurückbegibt. Jetzt bin ich mal gespannt, wie es weiter geht. Eine Idee ist jedenfalls, auch die Mehrheit der Gesellschaftsanteile an die Mitarbeiter und Geschäftsführung abzugeben, um oose auch durch die Gesellschafterstruktur noch selbstbestimmter und -organisierter sowie unabhängiger von Einzelpersonen wie mich zu machen.