Alle machen das Gleiche, nur jeder anders
Scrum ist ein einfaches und universelles Vorgehensmodell („für alle das Gleiche“), das Projekte und Teams spezifisch adaptieren und ausprägen („jeder macht etwas anderes daraus“). Die spezifischen Ausprägungen hängen unter anderem von den Rahmenbedingungen und der Art der Projekte ab.
Unterschiedliche Projektarten führen typischerweise zu spezifischen Herausforderungen für die Beteiligten. Je nachdem, ob man das Projekt beispielsweise intern oder extern entwickelt, es öffentlich ausgeschrieben wird oder nicht, der Preis feststeht oder nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet wird, ob es ein kleines oder großes Projekt ist, ob es sich um eine Neu- oder Weiterentwicklung handelt, erfordern andere Sachverhalte die besondere Aufmerksamkeit.
Scrum verlangt eine andere Sichtweise auf die Frage nach der Projektart als nicht agile Vorgehensweisen. Seine wachsende Popularität führt derzeit zu Fragen in der Art „Wie mache ich eigentlich ‚etwas Bestimmtes‘ in Scrum?“. Mit ‚etwas Bestimmtem‘ sind etwa das Arbeiten an zwei Standorten, Festpreis, das Einbinden nicht agiler Zulieferer, drei Teams und Architekturstandards gemeint.
Je nach Projektart hat die Frage aber oftmals eine andere Bedeutung, und auch die Antworten gestalten sich unterschiedlich. In Diskussionsforen ist häufig zu beobachten, dass (die ersten) Antworten oft an der Frage vorbeigehen, weil unausgesprochen eine andere Projektart unterstellt wurde.
Für mich war das der Anlaß, einmal verschiedene Projektarten zu unterscheiden, zu benennen und zu charakterisieren. Weil der Text ein wenig länger geraten ist, habe ich ihn online im Heise Developer veröffenbtlicht: Alle machen das Gleiche, nur jeder anders: Projektarten im agilen Kontext.
Bernd Oestereich