Gestern las ich in der Presse, dass die Büros und die Wohnung des Architekten des Berliner Flughafens durchsucht wurden. Unter anderem, um ein bestimmtes Dokument zu finden, dass eine Verantwortungsfrage beweisen würde. Der Architekt entgegnete dem wiederum mit der Verwunderung, warum man ihn nicht einfach anriefe und danach frage. Es geht neben Verantwortung also auch um Kommunikation.
Der Flughafen Berlin ist natürlich ein tolles Beispiel, weil sich immer wieder ganz klassische Fragen des Projekt- und Organisationsmanagements daran zeigen lassen. Ich erinnere mich noch an eine der allerersten Pressekonferenzen zur sich abzeichnenden Verzögerung, in der Herr Wowereit meinte, um den Termin zu halten, würden jetzt einfach mehr Leute in das Projekt gesteckt. Einem gestandenen Projektmanager wäre eine solche Äußerung vermutlich peinlich gewesen, gehört diese Fehlannahme doch zu den Grundlagen jeder Projektmanagement-Ausbildung.
Die Äußerung eines anderen Politikers „am Ende ist niemand verantwortlich für das Verschleudern von Milliarden durch Missmanagement und mangelnde Aufsicht“ scheint diesem auch nicht unangenehm zu sein, obwohl auch sie von einem Missverständnis zeugt und darauf möchte ich hier etwas eingehen.